Zusammenfassung
Die Ätiologie der Multiplen Sklerose (MS) ist unbekannt. Obwohl oft vermutet scheint
eine monokausale Pathogenese unwahrscheinlich. Gegenwärtig wird die Entstehung der
MS als multifaktorieller Prozess gesehen, in dem verschiedene Risikofaktoren wirksam
sind, die sowohl eine genetische Suszeptibilität als auch Umwelteinflüsse beinhalten.
Verschiedene Risikoallele wurden mittlerweile identifiziert. Unter den Umweltfaktoren
gelten aktuell eine geringe Sonnenexposition, niedrige Vitamin-D-Spiegel und eine
durchgemachte Infektion mit Epstein-Barr-Virus als Hauptkandidaten für ein erhöhtes
Risiko MS zu entwickeln. Darüber hinaus stehen noch Ernährungsgewohnheiten, Rauchen,
Hormone und Life Events unter Verdacht, eine Rolle bei MS zu spielen. Allerdings ist
keiner dieser Faktoren eine notwendige oder hinlängliche Bedingung für MS. Genauere
Kenntnisse der Kausalkette, die zu MS führt, werden wahrscheinlich neue Strategien
für die Therapie und Prävention ermöglichen.
Summary
The etiology of multiple sclerosis (MS) is not known yet. Unless often suspected it
seems to be unlikely that there is a monocausal pathogenesis. The current view of
the emergence of MS represents a multifactorial setting of different risk factors
arising from both genetic susceptibility and environmental influences. Several risk
alleles have been identified. Among the environmental factors a low sun exposure,
a low vitamine D level and an Epstein Barr virus infection are currently considered
to be the main candidates for an increased risk to develop MS. Furthermore, nutrition,
cigarette smoking, hormones, and life events are under suspicion to play a role in
the pathogenesis. However, none of these factors is a sufficient or a necessary condition
for MS. A better understanding of the chain of causation of MS probably will provide
new strategies for therapy and prevention.
Schlüsselwörter
Multiple Sklerose - Pathogenese
Keywords
Multiple sclerosis - pathogenesis